Wer Klaviermusik liebt und ein Ohr hat für das Besondere, wird die CD von Yehoshua Lakner mit grösstem Genuss hören. Und immer wieder hören. Denn hier sind Werke aus sechs Dekaden versammelt, die sich in ihrer Leichtigkeit und Klarheit einprägen. Einige davon schuf dieser israelische Komponist mit nur zweiundzwanzig Jahren. So die ersten drei kleinen Stücke. Sie mögen noch ein wenig an Bartok erinnern. Oder die jetzt seinem Sohn Yahli gewidmeten "Cornerstones", neunzehn kurze kontrapunktische Studien voller Ruhe und Spannung zugleich. Mit zunehmendem Alter wird diese Musiksprache abstrakter, aber auch spielerischer. "... reine, klingende Struktur, entstanden aus einem spielerischen Umgang mit Gesetzen und Klangmaterialien ..." formuliert es kein Geringerer als der bekannte Musikkritiker Alfred Zimmerlin im Beilagetext. Seine Ausbildung hatte der 1924 in Bratislava geborene Lakner nach der Emigration an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv vervollständigt. Stipendien in den USA und Deutschland pflasterten seinen weiteren Weg, der seit 1963 in Zürich liegt. Bis 1971 komponierte Lakner sämtliche Bühnenmusiken zu den berühmt gewordenen Inszenierungen von Maria von Ostfelden am Theater an der Winkelwiese. Bis Mitte der achtziger Jahre übte Lakner seine Lehrtätigkeit am Konservatorium aus. Seitdem gilt seine ganze Energie und Leidenschaft der Computermusik und den von ihm geschaffenen "Audio-Visuellen-Zeit-Gestalten", musikalisch bewegten farbigen Formabfolgen von umwerfender Poesie und Karft. |
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Gabi Rosenberg
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Yehoshua Lakner, Piano Works from Six Decades, am Klavier Tomas Bächli und Petra Ronner; Guild Music Ltd. GMCD 7214 |
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