Zürich, im Sept. 2001
"Feldzug gegen den Terrorismus".
Riesenhafte, gewalttätige Vernichtungsschläge - jedes Mal werden tausende von Unschuldigen getroffen und ganze Wirtschaftssysteme zerstört - (die dann oft von den Zerstörenden selbst, unter grossen Opfern wiederaufgebaut werden müssen). Viele drängen darauf und sprechen nur vom 'Hart Zuschlagen!".
Die andern wieder meinen "nur ja nichts überstürzen", ohne aber sagen zu können, was man denn tun soll.
(Andererseits muss natürlich Platz für mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt geschaffen werden. Aber das darf nie als Belohnung des Terrors erscheinen.)
Was mir aber bei hunderten von Artikeln, Reden und Fernsehsendungen fehlt, ist die Andeutung eines Weges, wie man denn vorgehen könnte, wenn man nicht ein Befürworter von 'Hart Zuschlagen' ist. Kaum jemals ist die Rede davon, wie man der 'geistigen Brandstiftung' begegnen soll, und diese scheint mir die grösste Gefahr, ständige Gefahr für die Zukunft.
Mir scheint ein Weg nötig und ev. möglich zu sein: In allen Ländern die im Verdacht stehen, in einer oder andern Form den Terrorismus zu begünstigen, muss das ganze Erziehungssystem, (Schulen, Lehrmittel, Ausbildungslager, Kindergärten - ja auch diese) unter die Lupe genommen werden, wo nötig eben auch unter Zwang. Desgleichen andere Institutionen, die auf die Massen grossen Einfluss haben, wie z.B. die Geistlichkeit. Wo dann Verhetzung oder terroristisches Gedankengut, oder gar Gehirnwäsche in Richtung 'Kammikaze'-Terrorismus vorzufinden ist, muss von den Verantwortlichen gefordert werden, dass sofort Massnahmen eingeleitet werden, solches restlos und nachhaltig abzuschaffen. (Entsprechende Massnahmen erfordern natürlich viel und komplizierte Planung.)
Es muss doch klar sein: Wer hier nicht Hand bietet, oder sich auf eine oder andere Weise weigert, diesbezüglich mitzumachen, entlarvt sich selbst als Terrorist und als Bodenbereiter zukünftiger Terroraktionen. Solche Personen müssen womöglich juristisch zur Rechenschaft gezogen werden; auf jeden Fall aber von ihrem Wirkungsfeld entfernt und durch andere, aber geeignete Personen ersetzt werden.
Wo diese Aufforderungen nicht erfüllt werden, muss die betreffende Institution (Schule, Land, Behörde etc.) als terrorische Institution eingestuft und von der ganzen Staatengemeinschaft, die sich diesem "Feldzug gegen den Terrorismus" angeschlossen hat, entsprechend behandelt werden.
Yehoshua Lakner
|